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Unsinniger Donnerstag in Axams

ein Gruppenbild von mehreren Erwachsenen mit Behinderungen und ihren Unterstützer_innen; einige sitzen im Rollstuhl; Aufnahme im Freien

Die Faschingsdekoration zur sogenannten fünften Jahreszeit hängt bereits seit Wochen, denn die Vorfreude auf das Faschingsfest ist in der Wirkstatt Axams, wenn nicht sogar im ganzen Dorf, deutlich zu spüren.

Die Teilnehmer_innen der Wirkstatt Axams weisen uns bereits seit Tagen darauf hin, dass bald der Umzug stattfinden wird. Eine Teilnehmerin deutet täglich, wenn nicht sogar stündlich auf ihre Wange – Ein Zeichen, um auf die bevorstehende maskierte Zeit hinzuweisen

Am 08.02. ist es dann endlich soweit: Unsinniger Donnerstag, der Fasnachtsumzug steht vor der Tür. Bereits Stunden vor Beginn des Umzuges steht so manch ein_e Teilnehmer_in an der Tür und beobachtet das Geschehen im Dorf und wartet gespannt auf die großen Wägen und die vielen Maskierten.

Buchstäblich vor den Türen der Wirkstatt Axams ziehen maskierte Gruppierungen, Wampeler, Buijazzl, Tuxer, Flitscheler und wie sie alle heißen mit aufwändig gestaltetet Wägen, welche von Traktoren gezogen werden, vorbei.

So manch ein_e Klient_in, welche sich im Vorfeld nicht maskieren oder verkleiden wollte, wird durch die Stimmung im Dorf und die vielen Maskierten motiviert, sich doch noch schnell eine Biene oder einen Marienkäfer ins Gesicht malen zu lassen.

Dabei geht es ganz schön wild zu, vor allem beim Wampeler-Reiten. So manch eine_r benötigt eine kurze Verschnaufpause – gut, dass die Fensterbankl der Wirkstatt dazu eine passende Sitzgelegenheit bieten.

Die Teilnehmer_innnen, längst vor der Wirkstat und mitten im Geschehen, beobachten aufmerksam das Treiben und fiebern mit den unterschiedlichsten Maschgerern mit. Einzig die schnalzenden Peitschen sind nicht allen geheuer, andere wiederum sind ganz hin und weg von den lauten Peitschenhieben, welche durch die Straßen erklangen.

Unzählige Bonbons, Süßigkeiten und weiße Brezen erreichen die Klient_innen. Die Maskierten nehmen sich viel Zeit und wahrlich viele begrüßen sie sehr herzlich.

Von den Wägen wird runter gewunken, der Traktorfahrer schreit aus seiner Fahrerkabine: „Grias di Martin, auf Geats!“ und Martin erwidert jauchzend: „WuHu, Eins A, SUPER!“

Auch die kleinsten Maskierten lassen es sich nicht nehmen, die Klient_nnen zu begrüßen und Bonbons, sowie Konfetti zu verteilen.

Da unser Standort mitten im Dorf ist, fühlen wir uns und vor allem die Teilnehmer_innen der Wirkstatt ebenfalls in der Mitte des Dorfs angekommen und wertgeschätzt.

Die Herzlichkeit welche uns entgegen gebracht wird, sei es von den Maskierten selbst, der Dorfgemeinschaft, oder unserem Nachbarn, der Bäckerei Töpfer, welcher uns mit den leckersten Faschingskrapfen versorgt, ist einzigartig. Und dafür wollen wir uns recht herzlich bei allen bedanken. So sieht gelebte Inklusion aus!

(ein Bericht der Wirkstatt Axams)

Die slw Wirkstatt ist ein Angebot des slw Innsbruck.

Im slw sind wir alle „per Du“ – eine Haltung, die Vertrauen und Respekt fördert, egal ob du Klient_in oder Mitarbeiter_in bist.